Psychotherapeutische Privatpraxis in Rostock
Psychotherapeut Wolfgang Moelter-Froitzheim


 

Einladung zu einer etwas anderen psychotherapeutischen Sicht Ihrer psychischen Schwierigkeiten:

Es wäre schon beeindruckend, wenn ich die Vielfalt möglicher dynamischer psychotherapeutischer Prozesse auf zwei/drei Seiten meiner Homepage darstellen könnte. Gehe ich davon aus, dass weltweit mindestens 3000 empirische Studien auf methodisch hohem Niveau vorliegen, die die Wirksamkeit ökosystemtheoretisch begründeter psychotherapeutischer Interventionen signifikant bestätigen, wird deutlich, dass ich hier nur kurz den theoretischen Rahmen meines praktischen psychotherapeutischen Zugangs darstellen kann.

Für mich ist wichtig, dass ich bis auf Einzeltherapien (hier besteht aber die Option) partnerschaftliche Beziehungen (Paare), Familien und andere „Ökosystem-settings“ wie beispielsweise Klassengemeinschaften als psychotherapeutische Auftragsbeziehungen aufsuchend als Hausbesuche (in Ihrem „Ökosystem“) durchführe.

Nicht nur am Beginn einer Psychotherapie ist es für angestrebte Veränderungen nützlich. Verantwortung für sein eigenes Verhalten und Erleben zu übernehmen und sich selbst zu fragen, ob und inwieweit die eigene Anstrengungsbereitschaft vorhanden ist, das für sich selbst oder gemeinsam entwickelte Ziel zu erreichen. Oft ist es einfacher und naheliegender, den oder die jeweils Andere(n) als Ursache des eigenen Verhaltens zu sehen, verbunden mit der Erwartung, dass der oder die jeweils Andere  sich ändern müsse. Gerne sehen wir oft das Verhalten des Anderen als Ursache des eigenen Verhaltens an, fühlen uns selber nicht verantwortlich für die Auswirkungen. Aber selbst wenn der oder die Andere Ursache meines Verhaltens ist, bin ich nicht gezwungen in meiner gewohnten Art zu reagieren. Ich habe immer eine Option, mich anders zu verhalten, ich kann mich anders entscheiden und habe die Wahl zwischen Optionen. Manchmal kann es anstrengend sein, passende Optionen zu entwickeln.

Für mich als Betrachter oder Psychotherapeuten zeigt sich das Verhalten beispielsweise eines sich streitenden Paares als sich wechselseitig bedingend, wechselseitig aufeinander einwirkend. (Ursache = Wirkung) „Er“ sagt beispielsweise, dass er sich immer häufiger an seinen PC zurückziehe, weil „Sie“ schlechte Laune habe und „Sie“ sagt, dass sie immer häufiger schlechte Laune habe, weil er sich immer häufiger an seinen PC zurückziehe. In diesem Beispiel hängen die Ereignisfolgen zusammen, die an der Interaktion Beteiligten „interpunktieren“ diese aber dergestalt, dass sie den jeweils anderen ursächlich für das eigene Verhalten sehen In diesem Zusammenhang ist gleichfalls bedeutsam, dass es keine einfache Kommunikation gibt, da jede „Aussage“ eine „Aussage“ über die „Aussage“ enthält, einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.

Wenn Sie unter eigenen Verhaltens- und Erlebensweisen  leiden, kann eine Psychotherapie angezeigt sein.. Aber auch in Ihrer partnerschaftlichen Beziehung oder  Ihrer Familie können sich schwierige Lebensphasen entwickeln, in denen die Betroffenen  leiden, manchmal auch nur einzelne Familienmitglieder oder in einer partnerschaftlichen Beziehung ein Partner oder eine Partnerin. Übernehmen nur die Leidenden die Verantwortung für gewünschte Veränderungen, bestätigen sie gleichzeitig die Nicht-Leidenden in ihrem Beziehungswunsch  der Nichtveränderung beziehungsweise bewirken noch mehr Ablehnung geäußerter Veränderungswünsche.

Für meinen psychotherapeutischen Zugang ist es bedeutsam, sich auf die Seiten der Veränderung und der Nicht-Veränderung zu stellen und eine neutrale beide Positionen wertschätzende Haltung einzunehmen. Eine parteiliche Haltung erschwert in der Regel die Problemlösung, wenn mehrere Personen beteiligt sind.

Wie entwickeln sich Paarbeziehungen und in der Folge Familienbeziehungen, eigene unverwechselbare Muster machen eigene Veränderungsansätze und einen gemeinsamen Arbeitsauftrag notwendig, wenn eine komplexitätsangemessene psychotherapeutische Arbeit sinnvoll sein soll.

Wenn es zu Ihrem Anliegen passt, biete ich Ihnen gerne lösungsfokussierte kurz-psychotherapeutische Verfahren im Rahmen meines Approbationsschwerpunktes systemtheoretischer Psychotherapie (neben Verhaltenstherapie) an:

Weltweit wird systemtheoretisch fundierte Psychotherapie in der Behandlung von psychischen Schwierigkeiten als wissenschaftlich in der Wirksamkeit gut belegter Verfahren am häufigsten angewendet.  In unseren Nachbarländern Österreich und Schweiz zählt sie zu den wissenschaftlich anerkannten Hauptrichtungen der Psychotherapie.

Mit der Veröffentlichung seines Abschlussberichtes im Mai 2017 hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aufgrund der Analyse von ca. 3.133 im Volltext weltweit vorliegenden Studienergebnissen die wissenschaftlich belegte Wirksamkeit systemtheoretischer  Psychotherapie erneut bestätigt. Bereits 2008 bestätigte der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie (WBP)  nach langjähriger Prüfung die Wissenschaftlichkeit der systemischen Psychotherapie.

Der G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss: oberstes Beschlussgremium der Gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Kliniken und Krankenkassen in Deutschland) hat 2009 die systemische Psychotherapie berufsrechtlich und damit als wirksam anerkannt.

Unterschiede in den Wirkungen wissenschaftlich untersuchter Psychotherapiemethoden  zeigen sich in deren zufälligen oder statistisch signifikanten Untersuchungsergebnissen.

Zeigt eine psychotherapeutische Methode in ihrer Anwendung ein statistisch signifikantes Wirksamkeitsergebnis, tritt diese Wirkung in der betreffenden Untersuchung mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 95 – 99 % auf. Nicht signifikante Untersuchungsergebnisse psychotherapeutischer Methoden treten zufällig auf oder eben nicht. Wenn sie zufällig auftreten, ist dies kein Beleg für die Wirksamkeit der Methode und entsprechend ist diese dann wissenschaftlich nicht bestätigt.

Die vorrangig von STEVE DE SHAZER und INSOO KIM BERG am Brief Family Therapy Center (BFTC) in Milwaukee (USA) seit Beginn der 80-Jahre des vergangenen Jahrhunderts entwickelte und in und nach den jeweiligen therapeutischen Prozessen mit wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden  evaluierte Lösungsorientierte Kurzpsychotherapie (LKPT) ist gut geeignet in der Behandlung von Ängsten und Zwängen, affektiven Störungen, Essstörungen, Substanzkonsumstörungen und chronifizierten körperlichen Erkrankungen und deren psychischen Auswirkungen.

Relevante Grundannahmen der LKPT finden sich bereits in ALBERT  EINSTEINS Aussagen:

"Man kann ein Problem nicht mit der gleichen Denkweise lösen, mit der es erschaffen wurde Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher als es ist."

Weitere relevante Grundannahmen der LKPT resultieren aus einer sprachphilosophischen (WITTGENSTEIN) und systemtheoretischen Orientierung (Palo Alto Gruppe) des BFTC, der dynamischen Prozessentwicklungstheorie nicht-linearer Systeme und der Theorie der Fähigkeit zur Selbstorganisation psychischer Systeme (Kognitiv-emotional) und dort insbesondere aus der Erkenntnis, dass Problemlösungen nichts mit ihrer jeweiligen Entstehungsgeschichte zu tun haben müssen.

Das Letztgenannte bedeutet, dass humane, offene und dynamische subjektive, familiäre oder Paarsysteme einen hohen Grad an Äquifinalität in ihrer Entwicklung aufweisen; zeitlich frühere bedingen nicht zwingend eine Auswirkung auf zeitlich spätere Ereignisse in den nicht-linear aufeinanderfolgenden  Entwicklungssequenzen  (-phasen) der jeweiligen Systeme.

Daraus lässt sich schlussfolgern, das der aktuelle Zustand eines sozialen Systems (kognitiv-emotionales System eines Individuums oder psychosoziale Systeme von „ n“ Individuen) dessen beste Erklärung darstellt .

Soviel zur Theorie der LKPT, aus der sich die nachfolgend dargestellte Vorgehensweise ableitet:

  1. Mit Ihnen gemeinsam versuche ich Ihre Aufmerksamkeit auf mögliche Problemlösungen in der nahen Zukunft zu lenken und auf das, was in ihrem derzeitigem Leben so bleiben kann wie es ist, was Ihnen Stabilität bei notwendigen Veränderungen in anderen Lebensbereichen geben kann. Der Blick auf das Positive in ihrem Leben und auf mögliche Problemlösungen in der Zukunft erleichtert die Veränderung in die gewünschte Richtung:
    Was soll sich und wie soll es sich verändern, welchen Zielzustand der Veränderung  streben Sie an?
    Wie weit sind Sie auf diesem Weg schon gekommen?
    Wie könnte der nächste passende Schritt auf das gewünschte Ziel hin aussehen.?
    Wann und Wie möchten Sie ihn ausprobieren?
    Was könnte dabei hilfreich beziehungsweise von Nutzen sein?
  2. Wir versuchen  Ausnahmen des problematischen Verhaltens und damit verbundene Lösungsansätze zu finden  - welche Ihrer Fähigkeiten sind bei der Problemlösung nützlich?
  3. Veränderung geschieht stets - Person-Umwelt-Systeme sind in ihren zahlreichen Systemebenen ständig in stochastischen Wechselwirkungsprozessen - das Zentrieren auf kleine Veränderungen und Prozesse unterstützt das Finden oder Konstruieren von Ausnahmen, die auf problemfreiere Zeiten oder das Ziel verweisen.
  4. Ausnahmen verweisen auf Lösungen - durch das Wahrnehmen von Ausnahmen wächst Ihre Zuversicht darin, Ihr Problem zu bewältigen - durch das Wahrnehmen von Ausnahmen nimmt Ihr Kontrollgefühl über Ihr zu lösendes Problem zu
  5. Kleine Änderungen führen bei Ihnen zu großen Änderungen – dies folgt der chaostheoretischen Annahme, dass kleine Änderungen  in Form eines Dominoeffekts zu großen Änderungen führen - auch bei komplex erscheinenden Problemen suche ich mit Ihnen  nach Ausnahmen oder kleinen Änderungen
  6. Schnelle Änderung von Problemen ist möglich - die durch die lösungsorientierte Kurzpsychotherapie angeregten Veränderungen sind vermutlich öfter vom Typ eines Wandels 2. Ordnung - die lösungsorientierte Kurzpsychotherapie macht (wie auch andere Psychotherapieformen) keine Aussagen darüber, wie lange die therapeutisch angeregten Lösungsmuster in einer sozialen Umwelt vorhalten, die durch ein hohes Wandlungstempo gekennzeichnet ist
  7. Bedeutung und Erfahrung sind interaktional konstruiert - die Bedeutung unseres Sprechens und Handelns wird uns von unseren Interaktionspartnern zugeschrieben. Sie ist nicht durch unsere persönliche Bedeutungsgebungsabsicht oder ein objektives Wörterbuch definiert - wer sich missverstanden fühlt, sollte anders sprechen und/oder handeln, bis die Adressaten seinem Handeln und Sprechen die Bedeutung zuschreiben, die er beabsichtigt - für Sie kann Bedeutungsänderung darin bestehen, dass Sie mit meiner Hilfe herausfinden, dass Sie etwas anderes tun können, dass Sie sich bereits auf dem Weg zu Ihren  Zielen befinden oder dass Ihr Problem gar kein Problem ist, sondern im Erwartungsbereich normalen Verhaltens und Erlebens liegt.
  8. Ihre Handlungen und Ihre Beschreibungen sind zirkulär verbunden - es besteht eine zirkuläre Beziehung zwischen den Komponenten: wie eine Person ein Problem oder ein Ziel beschreibt, welche Handlungen sie folglich ergreift, wie sie diese Handlungen beschreibt, wie sie die resultierenden Ergebnisse beschreibt, inwieweit sie die Ergebnisse als problemlösend oder zielerreichend einschätzt, welche weiteren Handlungen sie folglich ergreift usw.
  9. Sie sind Expertin für sich (niemand kennt Sie besser als Sie sich selbst) und suchen mit mir eine Lösung für Ihre Schwierigkeiten.  Sie haben  Kompetenzen, um herauszufinden, was sie wollen und was sie benötigen und wie sie vorgehen können, um etwas von dem zu bekommen, was sie erreichen möchten - ich unterstütze Sie dabei, diese Kompetenzen bei sich selbst zu entdecken oder wenn nötig zu entwickeln, um ein befriedigenderes Leben auszuprobieren.

Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, kontaktieren Sie mich gerne über das  Kontaktformular.